Koptisch-orthodoxe Klosterkirche in Waldsolms-Kröffelbach
vor den Altären
Ikonostase -- oben mit Apostelrang, Abendmahl und Deesis
-- unten: der Vorhang vor dem Hauptaltar wird umrahmt von den Ikonen links: Maria mit JESUS, rechts: die Taufe JESU, links oben: (wahrscheinlich) der Hl.Minas, daneben der Erzengel Michael; oben der Apostelrang und rechts oben (wahrscheinlich) Antonius und der Evangelist Markos (=Markus).
Drei Altäre wurden am 18. November 1990 von Papst Schenuda III in der Kirche geweiht, wobei der linke dem Heiligen Minas, der mittlere (Haupt-) Altar dem Heiligen Antonius und der rechte dem Evangelisten Markos/Markus gewidmet ist.
Die Altäre sind jeweils durch einen Vorhang mit einem Bild des jeweiligen Heiligen vom Kirchenraum getrennt, wobei der Vorhang vor dem Hauptaltar neben dem Bild des Hl. Antonius auch das des Abba Paulos zeigt (nicht zu verwechseln mit dem biblischen Apostel Paulos/Paulus).
der heilige Minas
die Mönchsväter Antonius und Abba Paulos
Links im Bild eine Darstellung des schreibenden Evangelisten Markus, dem ersten Papst Ägyptens mit seinem Erkennungsmerkmal, dem Löwen. Das Bild an dieser Stelle wechselt öfter. Es entspricht auch ganz und gar nicht der üblichen Ikonenmalerei, besonders durch die Perspektive und die natur-ähnliche Malweise.
Markos - Markus bringt die gute Botschaft JESU nach Ägypten
Die Vorhänge werden nur während eines Gottesdienstes geöffnet, in der Osterzeit werden sie durch weiße ersetzt. Der Altarraum selbst wird nie mit Schuhen betreten, in Erinnerung an das Wort GOTTES an Mose an dem 'nicht verbrennenden Dornbusch' (Exodus / 2.Mose 3, 5):
Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.
Dazu findet man im Norden und Süden weitere Ikonen von Heiligen, die meist auch an anderer Stelle in der Kirche vorkommen.
Über dem Vorhang in der Mitte findet sich ein Apostelrang, der auf dieser Seite in drei Vierergruppen, (links - Mitte - rechts) aufgeteilt ist. Die zentalen Apostel sind damit Johannes und Petrus.
Jakobus | Thaddäus | Jakobus der Ältere | Simon |
Jakobos | Thaddäos | Jakobos Zebbedäos | Simon |
Bartholomäus | Johannes | Petrus | Andreas |
Bartolomäos | Johannes | Petros | Andreas |
Philippus | Thomas | Matthäus | Matthias |
Philippos | Thomas | Matthäos | Matthias |
darüber ein
Abendmahlsbild,
bei dem Judas links oben flüchtend in einem Weinstock zu sehen ist.
Vielleicht spielt hier eine jüdische Tradition herein: Nach dem babylonischen Talmud, Traktat Sanhedrin 70b, meinte Rabbi Meïr, dass der »Baum der Erkenntnis von Gut und Böse« ein Weinstock war, »denn es gibt nichts, was über den Menschen so sehr Wehklage bringt, wie der Wein.« [dt.:Lazarus Goldschmidt, Der Babylon.Talmud Band 8 Seite 743]
Ganz oben dann eine Deesis-Gruppe
aus drei einzelnen »freigestellten« Ikonen. Das heißt, die Figuren Maria, JESUS und der Lieblingsjünger sind auf ein Holzbrett gemalt und dann aus diesem ausgesägt worden. Die Figur des Gekreuzigten wurde dann an einem ebenfalls ausgesägten Kreuz befestigt. Damit hat man - in guter orthodoxer Art – es vermieden, Realität suggerierende, dreidimensionale Figuren zu schaffen und dennoch diese Szene durch ihre Plastizität aus der Vielzahl der anderen Ikonen herauszuheben.
Triumphbogen
Über dem Apostelrang, der Abendmahlsikone und der Deesisgruppe findet man auf einer Art Triumphbogen eine Wandmalerei, die JESU Auferweckung dargestellt.
Sie beginnt links mit JESU 'Höllenfahrt'.
Im Hades greift ER Adam und Eva bei der Hand um sie als erste ins Himmelreich zu führen.
Darüber drei Frauen, ein Engel und ein sichtlich irritierter römischer Soldat (Grabwache).
Zu dieser Gruppe gehören auch zwei Engel, die rufen: »Christus ist auferstanden«
Im Zentrum ganz oben dann der überlebensgroße Auferstandene.
Weiter nach rechts-unten folgen zwei weiterer Engel, welche den ersten antworten: »ER ist wahrhaft auferstanden!«
Hinter ihm steht Maria mit dem Jünger, den JESUS liebte.
Ein weiterer römischer Soldat, der mit seinem linken Arm das ganze Geschehen von sich fern halten will, kniet vor der Gruppe am unteren Bildrand.
Wieder unten angekommen schließlich zwei Frauen, denen der Auferstandene begegnet, mit dem Hinweis auf Matthäus 28:
"1) Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 9) JESUS kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. 10) Da sagte JESUS zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.